Der Tourismus in Füssen ist mit ca. 1,1 Millionen Übernachtungen und 301.911 Ankünften der größte Wirtschaftsfaktor der Kommune. Weitere etwa 5.390.000 Tagesgäste besuchen die Stadt. Daraus resultiert ein Bruttoumsatz von ca. 265 Mio. € und eine Wertschöpfung von 80 Mio. €. Der Beschäftigungseffekt beträgt 1.600 Vollzeitstellen. Füssen und seine Stadtteile verfügen über ein großes gesundheitstouristisches Potenzial.

Füssen Stadt selbst ist Kneippkurort, Bad Faulenbach Mineral- und Moorheilbad sowie Kneippkurort, Hopfen am See ist Luft- und Kneippkurort und Weißensee ist Luftkurort. Bad Faulenbach ist als Moor- und Mineralheilbad das einzige „Bad“ im Landkreis OAL. Füssen ist damit einer der zwei höchst-prädikatisierten Kurorte Deutschlands. Der Stadtteil Hopfen am See generiert rund die Hälfte der Übernachtungen in Füssen. Dennoch besitzt der Gesundheitstourismus hier noch erhebliches Potenzial insbesondere in der gesundheitstouristischen Infrastruktur.

Um das gesundheitstouristische Angebot für die Zukunft nicht nur zu erhalten sondern auch für Gäste und Einheimische zu profilieren, ist eine Reihe von Infrastrukturmaßnahmen notwendig. Der demografische Wandel wird die Themen Gesundheit und Prävention zu Megatrends machen. Experten rechnen mit einer Wiederbelebung der selbst bezahlten Kur. Um für die Zukunft Füssen als Gesundheitsstandort für zahlkräftige Gäste zu etablieren, muss die Gesundheitskompetenz ausgebaut werden. Ziel ist der Erhalt einer höheren Prädikats- und damit Kompetenzstufe. Hopfen soll sich als Kneippheilbad etablieren. Mit den dazugehörigen Infrastrukturprojekten soll nicht nur eine Belebung der Wintersaison erfolgen, sondern vor allem das öffentliche Gesundheitsangebot für Jung und Alt ausgebaut werden. Gesundheit und Bewegung soll damit nicht nur ein Angebot innerhalb der Sanatorien und Hotels bleiben, sondern in der Natur frei erfahrbar und erlebbar werden.

Das Maßnahmenpaket orientiert sich in seiner Ausrichtung an den fünf Säulen der Kneippschen Therapie. Ziel ist, durch jede Maßnahme die einzelnen Säulen auf moderne Weise für jedermann erlebbar und erfahrbar zu machen. Zentrum dieses Erlebens wird die Uferpromenade des Hopfensees mit einem Fokus auf dem Gelände des Musikpavillons. Dieses Areal ist städtebaulich Hopfens zentraler Anlaufpunkt und wird so zu einem rundum Kneipp-Erlebnis. In Weissensee soll ein Klimapavillon als Ruhe- und Informationspol entstehen.